Wir bauen auf Mischkultur

Auf einem Mischkulturenbeet werden verschiedene Sorten Gemüse oder auch Obst gemeinsam angebaut. Sie profitieren voneinander und unterstützen sich gegenseitig.

Bei uns am Feld möchten wir Gemüse gern in Mischkultur anbauen. Die Gemeinschaftsbeete werden intensiv bepflanzt und in unserem ersten Jahr haben wir uns dazu entschieden, das Gemüse in Reihen anzupflanzen.

Dazu nutzen wir die Technik von Gertrude Frantz. Das ist eine Ordensschwester, die sich lange Jahre mit der Mischkultur beschäftigt und ganz viel ausprobiert hat. Jedoch lassen wir sehr gerne noch andere Einflüsse mit einfließen. Denn nichts ist in Stein gemeißelt.

So werden die Reihen unterschiedlich eingeteilt. Es gibt die Düngereihen und die Gemüsereihen. 

Die Düngereihen werden vorzugsweise mit Spinat eingesät. Wir denken aber, das geht sicher auch mit anderen Gründüngersorten (wäre ein Versuch wert). Dort bildet sich nun Grün, welches den Boden schützt, düngt und uns als Mulch diehnt. Spinat hat hier den Vorteil, dass er dann gut verrottet und uns so die Arbeit erleichtert und den Bodenlebewesen als Futter dient.  Auch schützt er unsere jungen Pflänzchen vor der Witterung, wenn er schon gut gewachsen ist. Gründünger präpariert den Boden und macht ihn Bereit für die Folgekulturen, denn diese werden nun darauf gepflanzt. 

Die Erntereihen werden dann für unser Gemüse verwendet. Sie stehen etwa 20cm entfernt von den Düngereihen. 

Unsere Gemeinschaftsbeete sind 23m lang und 1,50m breit. Die Kreativbeete sind etwa 13m lang und ebenso 1,50m breit. So werden wir die Beete in den Allgemeinbeeten unterteilen. Bei 23m teilen wir in 5m-Stücke ein. So können wir 3m etwa zur Kräuterpflanzung oder beispielsweise für Blumen nutzen. 

 

Welches Gemüse passt zusammen und was sollte man lieber nicht gemeinsam pflanzen?

Es gibt viele Tabellen, die uns zeigen was wir gemeinsam in ein Beet säen, bzw. pflanzen können. Wir halten uns da an Vorgaben, mit denen Frau Franck schon ihre Erfahrungen gemacht hat. 

Wer verträgt sich mit wem?

Blumenkohl: Buschbohnen, Phacelia, Sellerie und Tomaten

Buschbohnen: Borretsch, Dill, Erbsen, Erdbeeren, Gurken, Kartoffeln, Kohl, Radieschen, Rettich, Rote Bete, Sellerie, Tomaten

Chinakohl: Bohnen, Erbsen, Kohlrabi, Spinat

Erbsen: Kohlarten, Karotten, Radieschen, Rettich, Sellerie, Spinat

Fenchel: Endivie, Gurken, Kopfsalat

Gurken: Basilikum, Stangenbohnen, Dill, Fenchel, Kohl, Kopfsalat, Sellerie, Spinat, Zwiebeln

Karotten: Dill, Endivie, Erbsen, Knoblauch, Kohl, Lauch, Radieschen, Rettich, Salat, Schnittlauch, Tomaten, Zwiebeln

Knoblauch: Erdbeeren, Gurken, Lauch, Karotten, Tomaten, Zwiebeln, Rosen und Obstbäume

Kohl: Borretsch, Buschbohnen, Erbsen, Gurken, Rote Bete, Sala, Sellerie, Spinat, Tomaten

Kohlrabi: Bohnen, Erbsen, Erdbeeren, Lauch, Rote Bete, Salat, Spinat, Tomaten

Lauch: Erdbeeren, Karotten, Sellerie, Spinat, Tomaten

Radieschen und Rettich: Bohnen Erdbeeren, Karotten, Kresse Salate, Tomaten

Rote Bete: Bohnen, Bohnenkraut, Dill, Zwiebeln

Salate: Borretsch, Bohnen, Dill, Erbsen, Gurken, Kohl, Kohlrabi Radieschen, Rettich, Rote Bete, Spinat, Tomaten

Sellerie: Bohnen, Erbsen, Kohl, Lauch, Spinat, Tomaten

Spinat: Bohnen, Erdbeeren, Erbsen, Kohl, Radieschen, Rettich, Salat, Tomaten

Stangenbohnen: Gurken, Rote Bete, Salat, Sellerie, Spinat

Tomaten: Buschbohnen, Karotten, Kohl, Lauch Pastinaken, Petersilie Salat, Sellerie, Spinat, Zwiebeln

Zucchini: Basilikum, Bohnen, Zwiebeln

Zwiebeln: Dill, Gurken, Karotten, Knoblauch, Pastinaken, Salate, Tomaten, Rosen, Obstbäume

Wer mag sich nicht?

Blumenkohl: Kartoffeln, Kohl Zwiebeln

Buschbohnen: Fenchel, Stangenbohnen, Zwiebeln

Chinakohl: Radieschen, Rettich

Erbsen: Bohnen, Lauch, Tomaten, Zwiebeln

Fenchel: Bohnen, Kohlrabi, Tomaten

Gurken: Radieschen, Rettich

Karotten: Karotten, Pfefferminze

Knoblauch: Bohnen, Kohl

Kohl: Kohl, Knoblauch, Zwiebeln

Kohlrabi: Fenchel

Kopfsalat: Kresse, Petersilie, Sellerie

Lauch: Bohnen und Erbsen

Rote Bete: Spinat

Sellerie: Sellerie

Spinat: Rote Bete

Stangenbohnen: Buschbohnen, Erbsen, Knoblauch, Lauch, Zwiebeln

Tomaten: Blaukraut, Erbsen, Fenchel, Rote Bete

Zucchini: Gurken

Zwiebeln: Bohnen, Erbsen, Kohl, Lauch

Aber was sind die Vorteile einer Mischkultur im Garten?

Sie schützt vor Schädlingen.

Insekten werden durch Duftstoffe, die von den Pflanzen ausgehen angelockt. Stehen viele Pflanzen einer Sorte an einem Ort, halten sich dort natürlich auch viele Insekten der gleichen Sorte auf. So werden sie oft zu Schädlingen. 

Stehen mehrere unterschiedliche Pflanzen zusammen, werden verschiedene Düfte verströmt und die Insekten verwirrt. Sie haben es nicht so leicht, sich auszubreiten und bleiben nur in Maßen, nicht in Massen. 

Sie fördert das Bodenleben und die Artenvielfalt.

In einem Mischkulturengarten achtet man darauf, dass der Boden niemals leer steht. Wir nutzen auch das anfallende Grün und die Wurzeln der Düngereihen als Mulchmaterial und nähren so die Bodenlebewesen, die unsere Beete fruchtbarer machen. Diese Kompostwirtschaft kann auch durch zusätzliche Flächenkompostierung unterstützt werden. So darf aller anfallende Gemüseabfall gern mit auf die Beete. (Zerkleinert verrotten sie natürlich schneller)

Auch Regen oder Gießwasser kann bei bedecktem Boden langsam um Gleichmäßig einsickern und die Gefahr, dass der Boden verkrustet oder verschwemmt, ist nicht so hoch. 

Hier wird die Natur nachgeahmt. Denn beobachten wir diese, stellen wir fest, dass die Böden niemals leer sind (vorausgesetzt wir sind in keiner Wüste).

Wir graben nicht mehr um.

In unserem Boden herrscht ein wildes Treiben aus Regenwürmern, Asseln, Mikroorganismen, Pilzen, … . Der Boden wird durchlüftet und ist (wenn wir ihm etwas Zeit geben) immer fruchtbarer. Humus hat sich gebildet und im Lauf der Zeit wird der Boden auch immer dunkler und feinkrümeliger. 

Um die Gründüngerreihen etwas einzuarbeiten, nutzen wir nur oberflächig die Pendelhacke, den Sauzahn oder die Grabegabel. Dafür müssen wir den Boden nicht umgraben. Dann bleiben die lebendigen Bodenschichten auch oben. 

Was heißt das jetzt für uns? Müssen wir in Reih und Glied arbeiten?

Nein, man muss das natürlich nicht. Wir möchten dieses Jahr gern unsere Beete so anlegen, da es natürlich praktisch ist. Sowohl zum Ernten, als auch zum Planen. Auch, um mal zu hacken oder zu mulchen. 

Allerdings wünschen wir uns auf unserem Feld viele wache Augen, die diese Saison beobachten. So sind Verbesserungsvorschläge oder neu Erlerntes oder auch Experimente sehr willkommen. 

Auf unseren Experimentierbeeten darf natürlich wild durcheinander gepflanzt und getestet werden. So, wie es Jedem beliebt. 

 

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