Wie wäre es mit einem schönen, humosen und feinkrümeligen Boden, in dem alles wächst, was wir uns wünschen?
Hört sich super an.
Auf unseren Beeten wurde so lange nichts gemacht, dass viele Pflanzen dort ihr Zuhause gefunden haben. Es wuchsen kleine Bäume und allerlei Wildpflanzen auf ihnen und der damals vom Gärtner ausgelegten Folie.
Als die Beete dann urbar gemacht wurden, musste natürlich die Folie runter und die Erde wurde tief umgegraben. Anders war es leider schwer möglich.
Nun ist es das dritte Jahr nach der Bearbeitung und die Bodenlebewesen sind zur Ruhe gekommen. Sie ernähren sich unter anderem von unseren Pflanzenresten, von Kompost und Bokashi. Aber auch effektive Mikroorganismen und Mulch hilft ihnen, sich wohl zu fühlen.
Sie graben Gänge und scheiden Humus aus. Die Böden sind schon deutlich lebendiger und luftiger geworden. Doch noch immer gibt es Stellen, an denen das Wasser nicht richtig abläuft.
Was sind unsere Strategien, um immer bessere Böden bekommen???
Gründünger
Eine wunderbare Möglichkeit, um die Erde schonend tiefgründig zu lockern. Die tiefen Wurzeln lockern den Boden und das Grün schafft Nahrung für die Bodenorganismen. Vor der Blüte mähen wir den Gründünger ab und arbeiten ihn obergründig ein. Danach können wir Pflanzen einsetzen oder auch Saat ausbringen.
Wir haben es an einem Feld ausprobiert und der Unterschied ist enorm. Die eine Seite mit Gründünger ist viel feinkrümeliger und wasserdurchlässiger als der ohne.
Bokashi
Unser Favorit. Es riecht einigen zu streng und vor allem Tiere stehen auf den Geruch.
Aber, überall wo im Herbst der Bokashi leicht eingegraben wurde, wohnen jetzt unglaublich viele von diesen kleinen roten Kompostwürmern. Und die sind ja bekanntlich Gold für den Boden.
Selbst die sehr traurig aussehenden Zimmerpflanzen eines Mitglieds sind nach der Düngung mit Bokashisaft wieder zum Leben erweckt.
Einfach der Knaller.
Effektive Mikroorganismen und Steinmehl
Diese stellen wir nun selbst her. Dazu gibt es tolle Anleitungen im Internet und es ist auch gar nicht schwer.
Gemischt mit Regenwasser giessen wir nun unsere Böden. Urgesteinsmehl wird auch noch nach Anweisung verteilt und los gehts mit der Einsaat und Bepflanzung.
Mulch
Der letzte Sommer war sehr trocken. Und da man mit dem Gießen nicht immer hinterherkommt oder sogar kein Wasser hat, mulchen wir unsere Beete. Zum Teil jedenfalls. Wir haben es ausprobiert:
Die Beete mit einer dicken Mulchschicht mussten kaum oder gar nicht gegossen werden und es wuchsen viele Pflanzen darauf.
Die Beete ohne Mulch hatten Schwierigkeiten. Es war viel Arbeit diese zu gießen.
Mit Schnecken hatten wir letztes Jahr alle Schwierigkeiten. Da hat uns am Besten Kaffeesatz geholfen. (allerdings war es auch nicht supidupi)
Also: Mulch ist wichtig aus unserer Sicht.
Welchen nehmen wir?
Wir haben Heu genommen. Den sollte man allerdings beobachten, da oft noch Samen drin sind.
Es können aber auch Stroh, Rasenschnitt (nicht zu dick, lieber Schicht für Schicht etwas trocknen lassen), Miscanthus oder eine Gründüngeruntersaat sein.
Wir haben uns für Miscanthus entschieden und haben Glück, dass ein netter Landwirt aus der Nähe uns beliefert. Miscanthus soll die Schnecken etwas abhalten, da er nicht gemütlich für sie sein soll. Er entzieht wohl dem Boden auch kein Stickstoff. Das ist aus unserer Sicht auch ein Pluspunkt.
Eine Gründüngeruntersaat ist natürlich auch toll. So gibt es verschiedene Varianten, was man unter die jeweiligen Pflanzen aussähen kann. Spinat ist da natürlich ganz vorne mit dabei. Auch Weißklee wird oft untergesät.
Aber super sind immer eine gute Mischkultur und flächendeckende Bepflanzung.
Einen superguten Boden zu bekommen erfordert Zeit und Liebe. Denn nur, wenn man die Bodenorganismen schätzt und ihnen dankt, funktioniert es mit dem Boden.